Chronik des Musikverein Berg e.V


Am 20. Oktober 1920 fand in Berg die erste Musikprobe statt. Josef und Max Pfeiffer (Hartmannhof) sowie Max und Anton Pfeiffer (Zuberg), Karl Seybold (Ettishofen), Alfons Wiggenhauser (Kasernen) Josef Kordeuter (Basenberg) und Fritz Klein (Bachmaier), allesamt musikbegeisterte Herren aus der Gemeinde, waren an diesem Tage zum Musizieren zusammen gekommen. Nach und nach gesellten sich 12 weitere Musiker hinzu, so dass 1923, im Gründungsjahr des Musikvereins, die Kapelle bereits 20 Aktive zählte.
Bald darauf gehörten dem Musikverein 59 Mitglieder an, die Anton Fischer (Kernen) zu ihrem ersten Vorsitzenden wählten. Als stellvertretenden Vorstand und Schriftführer gehörte Anton Wiggenhauser (Ettishofen) und Kassier Lorenz Berger (Ettishofen) der Vorstandschaft an. Dirigent war Walter Kloos aus Weingarten.

Die Gründerzeit war Inflationszeit: das Geld verlor an Wert und doch mussten Instrumente angeschafft werden. Allein der große Bass kostete 1 Mio. Mark. Leisten konnten sich ihn die jungen Berger Musikanten nur, weil sich die damalige Darlehenskasse spendabel zeigte. Der Mitgliedsbeitrag betrug 500 Mark. Zu auswärtigen Auftritten fuhren die Berger Musiker damals mit dem vollgummibereiften Lastwagen der ortsansässigen Ziegelei Eyrich. Der Krieg machte dann dem blühenden Vereinsleben ein Ende.Erschwerend für die Musikkapelle kam hinzu, das nicht nur viele Musiker in den Krieg mussten, sondern dass 1938 auch ihr Lehrer, Musikmeister Kloos, verstarb. Josef Pfeiffer vom Hartmannhof übernahm den Dirigentenstab.

Nach dem Krieg mobilisierte Georg Köberle aus Weiler (seit 1937 Vize-Vorsitzender, Schriftführer und Kassier) die Reorganisation des Vereins. Im Februar 1953 wird Willi Papert, ein Profi-Musiker aus dem Egerland, der in Oberzell eine neue Heimat gefunden hatte, Dirigent der Berger Kapelle. Seinem fachlichen Können verdankte der Verein einen ungewöhnlichen Aufschwung. Papert blieb bis 1958, überließ dann den Dirigentenstab Wendelin Wellhäußer, welcher die Berger 15 Jahre lang leitete.

Am 04. April 1960, also 15 Jahre nach Kriegsende, fand eine Vereinsneugründung statt. Der damalige Bürgermeister, Sigmund Winter, löste Matthäus Roth als Vorsitzenden ab, der während all der schweren Vereinsjahre, zusammen mit Georg Köberle sen., die Musikfreunde in Berg zusammengehalten hatte. Der Gründungsvorstandschaft gehörten damals Georg Leser (2. Vorsitzender), Georg Köberle sen. (Kassier), Karl Haller, Fritz Roth, Fritz Klein, Bruno Wiggenhauser, Wendelin Wellhäuser, Josef Veeser und Heinrich Kesenheimer an.

1962 findet das 40 jährige Bestehen mit Fahnenweihe statt, mit Gästen aus Frankreich (Harmonie des Ateliers de Mohon) und Österreich (Musikkapelle Schoppernau).

1965 fand erstmals in Baur's Obstgarten hinter dem Hof Gessler ein „Bergfest“ statt. Gangolf und Paula Baur vom Gasthof ,,Zur Sonne" zeigten sich als überaus große Förderer des Musikvereins. Das Fest ist zu einer festen Einrichtung geworden und längst weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt.
Im Mai 1966 gründete Papert die Tanzkapelle „Berger Dorfmusikanten“ (früher die 4-Mann-Band „Blaue Jungs“) und gilt als „geistiger Vater der Dorfmusikanten". Nach mehrmaligen „Verjüngungskuren“ spielen die „Berger Dorfmusikanten“ heute immer noch auf.

Beim Rutenfest 1966 wurde erstmals die neugeschneiderte Tracht eingeweiht. Man entschloss sich für schwarze Lederhosen, blaue Janker, rote Westen und Haferlschuhe.

1973 kehrte Papert zurück, hatte zwischenzeitlich aber nie den Bezug zu Berg verloren. Er komponierte und arrangierte eigens für die Trachtenkapelle.

1977 zog sich Papert aus gesundheitlichen Gründen zurück und übergab den Taktstock an Georg Köberle aus Weiler, welcher die Kapelle bis Dezember 2003 erfolgreich leitete. Er wurde im Herbst 1992 mit der goldenen Dirigenten-Ehrennadel ausgezeichnet.

1994 wurde der „Förderverein für Jugendausbildung des Musikvereins Berg e.V.“ neu gegründet.

Im Dezember 2003 gibt Georg Köberle den Dirigentenstab nach über 27 Jahren an seinen Nachfolger Sascha Hugger aus Altshausen weiter. Er ist der Kapelle aber weiterhin verbunden und spielt noch heute sein Tenorhorn.

Im Juli 2005 nimmt die Trachtenkapelle am Wertungsspiel beim Kreismusikfest in Haisterkirch teil. Sie erreichen dabei das Prädikat: mit hervorragendem Erfolg teilgenommen und erhalten 93,5 von 100 Punkten.

Beim Kreismusikfest 2007 in Altshausen nimmt die Trachtenkapelle, unter Leitung von Sascha Hugger zum ersten Mal in der Oberstufe am Wertungsspiel teil. Auf Anhieb erreichen Sie die Note „sehr gut“.

2009 stirbt der Vorsitzende Andreas Schwegler sehr plötzlich und unerwartet. Sein Nachfolger wurde Tobias Bott.

Beim Kreismusikfest 2011 in Baindt erreicht die Musikkapelle wiederum die Note „sehr gut“ unter der Leitung von Sascha Hugger in der Oberstufe.

Am Herbstkonzert 2011 übernimmt Markus Frankenhauser die musikalische Leitung der Trachtenkapelle Berg von Sascha Hugger.

Im Jahr 2013 feiert der Musikverein seinen 90. Geburtstag. Dieses Jubiläum wird mit zahlreichen Veranstaltungen über das Jahr verteilt bestritten. Unter anderem findet 2013 der Tag der Bläserjugend des Kreisverbandes, ein Jubiläumsabend und ein Jubiläumskonzert statt. Natürlich steht auch das Bergfest ganz im Zeichen von 90 Jahren Musikverein Berg. Jubiläumspin-Aktion, eine gewonnene Flötenwette mit der Schwäbischen Zeitung und zahlreiche Jubiläumsangebote prägten das Bergfest 2013.

Im März 2015 legte der Vorsitzende Tobias Bott nach sechsjähriger Tätigkeit sein Amt aus beruflichen Gründen nieder. Sein Nachfolger wird der bisherige Schriftführer Reinhold Köberle.

Im Frühjahr 2015 beginnen die Einbauarbeiten des Weinfasses aus der Ende 2014 geschlossenen Gaststätte „Hubertus“ ins Probelokal des Musikvereins. Das Weinfass wurde von Paul Köberle gestiftet und ist das Herzstück der neu errichteten „Hubertusstube“ im Untergeschoss des Probelokals.

Beim Wertungsspiel anlässlich des Kreisverbandsmusikfestes in Bergatreute im Juni 2015 kann sich die Trachtenkapelle Berg unter Leitung von Markus Frankenhauser ein „hervorragend“ in der Kategorie „Oberstufe“ erspielen, das bisher beste Ergebnis in der Vereinsgeschichte.

Im September 2015 nahm die Trachtenkapelle zum ersten Mal am Festumzug des Canstatter Volksfestes in Stuttgart teil.

Im Dezember 2015 verstirbt der langjährige Obmann und aktive Klarinettist Erwin Beck plötzlich und unerwartet.

Im April 2016 findet die 1.Berger Hitparade, ein Unterhaltungsabend mit Showelementen, in der Festhalle Berg statt und wurde ein voller Erfolg.

Im August 2016 kann der Musikverein Berg das 50.Bergfest feiern. Das Jubiläum wird mit verschiedenen Aktionen, z.Bsp. einem Musikantenkalender umrahmt.

Im unteren Stock des Probelokals kann im März 2018 nach langen Umbauarbeiten die Hubertusstube feierlich eingeweiht werden. Dort steht nun das Weinfass und die große Eckbank aus dem ehemaligen "Haus Hubertus".

Im Juni 2018 nimmt die Trachtenkapelle am Wertungsspiel in Haidgau teil. Zum ersten Mal spielt sie im Modus mit Stundenchor in der Kategorie "Oberstufe" und kann wiederum die Wertung "hervorragend" erspielen.

Beim Weinfest in Riol im August 2018 kann der Musikverein die 30-jährige Freundschaft mit der Winzerkapelle Riol an der Mosel feiern.